Entwicklungsbegleitung, was ist das?
Entwicklungsbegleitung ist eine Haltung im Umgang mit Kindern und Eltern.
Die Entwicklungsbegleitung legt nicht eine einzige Theorie zugrunde, sondern sie integriert verschiedene Sichtweisen und Methoden zu einem eigenständigen Ansatz.
Vorgehen und Verhalten von EntwicklungsbegleiterInnen ergeben sich aus der Individualität des Kindes und der Besonderheit jeder Situation.
Im Sinne der Begleitung werden alle Aktivitäten der begleitenden Person dem Kind angeboten. Das Kind wählt sich im gemeinsamen Spiel, im Dialog miteinander seinen Weg. Übungseinheiten werden nicht aufgezwungen. In der Begleitung findet immer der Grundgedanke der gegenseitigen Veränderbarkeit Berücksichtigung.
Entwicklungsbegleitung unterstützt das Kind nach dem natürlichen Wunsch selbstwirksam zu sein und somit auf seine Umwelt zu wirken.
Verhaltensweisen des Kindes werden nicht als richtig oder falsch bewertet, sondern durch Beobachtung und Dialog wird versucht, den Sinn des Verhaltens zu verstehen.
Gemeinsam mit dem Kind werden neue und veränderte Wege des Umgangs gesucht und in das Alltagsleben integriert. Dabei werden die Eltern oder andere Bezugspersonen in die Übertragung der gefundenen Wege mit einbezogen.
Die grundlegenden Entwicklungsgedanken sind:
- Körper, Seele und Geist sind eine Einheit
- Für die Entwicklung eines Kindes ist die Balance im Zusammenspiel zwischen Stabilität und Instabilität notwendig
- Jeder Mensch konstruiert sich seine Welt und seine Wirklichkeit selbst
- Jedes Verhalten eines Menschen ist für ihn in seinem Kontext sinnvoll
- Der Dialog ist der Weg der Entwicklung
Inhalt der Zertifikatsreihe „Entwicklungsbegleitung für Kinder (EBK) – Doering-Ansatz“
EBK 1 – Grundlagen der Entwicklung und Beziehung
- Was ist Entwicklungsbegleitung?
- Neurophysiologische Grundlagen
- Entwicklungsbegleitung im Wechselspiel von Stabilität und Instabilität
- Probleme in der Balance von Stabilität und Instabilität
- Beobachtungsdiagnostik
- Dialog als Weg zur Entwicklung
- Probleme im Dialog
- Umsetzung der Entwicklungsbegleitung in der Praxis
EBK 2 – Die ersten drei Lebensjahre (und ihre Basis für das weitere Leben)
- Entwicklungsbegleitung in der Einheit von Körper, Seele und Geist
- Reifungsprozesse und Übergänge: Die Matrices nach Joseph Chilton Pearce
- Die psychomotorische Reifung und die Bildung der Einheit des Selbst
– Die Bindung für die emotionale Sicherheit
– Die Entwicklung der Sensomotorik
– Handlung und Spiel als Grundlage für Begreifen und Lernen - Der tonisch-emotionale Dialog
- Die Spiele der (tiefgreifenden) Rückversicherung
- Umsetzung in die Praxis
EBK 3 – Viertes bis sechstes Lebensjahr (und ihre Basis für den eigenen Weg ins Leben)
- Das Gehirn und die Persönlichkeitsentwicklung: Alles eine Frage des Gefühls und der Beziehung
- Ein besonderer Teil des Gehirns: Das Frontalhirn
- Von der Individuation zur Identität
- Die Einheit von Körper, Seele und Geist im kindlichen Spiel
- Die Kernkompetenzen für eine gute Entwicklung:
– Vertrauen: in sich selbst und in das Leben
– Begeisterung: der Schlüssel für die Welt
– Aktivität: selbst handeln
– Verantwortung: für sich und für andere - Haltung und Persönlichkeit der Erwachsenen als Grundlage für die Entwicklungsbegleitung
EBK 4 – Die Zeit vor der Einschulung und der Übergang in die Schule
- Intelligenz – was ist das eigentlich?
- Emergenz: Das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile
- Kognitive Verarbeitung: Die Theorie von Alexander Luria
– die neurologischen Systeme
– Aufmerksamkeit und Gedächtnis
– das Zusammenspiel der beiden Hirnhälften
– die besondere Bedeutung des Frontalhirns - Lernen – wie, wann und wo? (Gerald Hüther)
– Alternativen finden
– Begeisterung aufbringen
– Menschen ermutigen
– Haltung entwickeln - Der Fehler und seine Bedeutung für das Lernen
- Emotionale Intelligenz
EBK 5 – Die Zusammenarbeit mit Elternhaus, Schule und anderen Institutionen
- “Arbeit” mit Eltern: Methode oder Haltung?
- Der Dialog in der Elternbegleitung und im Kontakt mit anderen Erwachsenen
- Wege zum Dialog:
– Zuhörende Haltung
– Systemisch-lösungsorientierte “Handwerkszeuge”
– Bedürfnisorientierte (gewaltfreie) Kommunikation
EBK 6 – Selbstentwicklung der Erwachsenen
- Was brauchen Erwachsene, um Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten?
- Die Verbindung von Konstruktivismus und Systemtheorie
- Intuition
– Bedeutung der Intuition
– Quellen der Intuition
– Wege zur Intuition - Praktische Beispiele und Übungen zu den genannten Themen
Quellen:
http://entwicklungsbegleitung.de (14.12.2016)
http://www.info-in-bremen.de (14.12.2016)
http://www.ebi-bremen.de (14.12.2016)
https://hpa.evh-bochum.de/index.php/entwicklungsbegleitung.html (14.12.2016)
